Die Einigkeit der RezensentInnen beginnt schon bei der Interpretation des Titels. Karin Schütze beginnt ihre Besprechung der Premiere in den Oberösterreichischen Nachrichten so: „eine einfache geschichte“, die alles andere als das ist, erzählt Claudia Seigmann in ihrem uraufgeführten Solo im Posthof Linz. Ihr Monolog in der Du-Form ist Selbst- wie Zwiegespräch mit dem Publikum. In ruhigem, eindringlichem Ton und Tempo trägt sie die Schichten eines Frauenlebens ab, bis zum Kern, der dem Kind eingepflanzt wurde.
Conny Wernitznig stimmt im Neuen Volksblatt ein: Es war alles andere als eine „einfache“ Geschichte, vielmehr ein vielschichtiger Monolog, präsentiert von Claudia Seigmann in der Regie von Markus Zett. Und setzt dann fort: Vor allem die Erzählung vom Mädchen aus dem „Haus am Hügel“ […] prägt sich ein, lässt die Realität so mancher Mutter-Tochter-Beziehung deutlich werden. Claudia Seigmann versteht es, ruhig und eindringlich die verschiedenen Ebenen zu verknüpfen, begleitet von einem leisen, aber ständig präsenten Hintergrundsound von Bernhard Fleischmann. Um mit dem ebenso knappen, wie schönen Satz zu enden: Beeindruckende 60 Minuten.
Auch Karin Schütze schließt nach ihrer Sicht auf den Inhalt mit feinen Sätzen: Andreas Strauss hat ein Bühnenbild aus Quadern geschaffen: karge, schroffe Bruchstücke des Lebens? In der ruhigen Regie von Markus Zett, zur sparsamen Musik von Bernhard Fleischmann erlebt das Publikum eine intensive Stunde der Spurensuche. Viel Applaus.
Das Volksblatt hat online leider ein Kurzzeit-Gedächtnis, während die Rezension in den OÖNachrichten hier immer noch im Netz zu finden ist. Die Details zu dieser Produktion gibt es hier zum Nachlesen.
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Foto © theaternyx* / Reinhard Winkler