Als eine der Uraufführungen im Rahmen des SCHÄXPIR Festivals wurde der theaternyx*-Koproduktion StadtRAUSCHEN einige mediale Aufmerksamkeit zuteil. Wir fassen hier die Eindrücke der KritikerInnen kompakt zusammen:
Die besondere Beziehung zwischen Stück und Spielort wird mehrfach betont. Die Kronen Zeitung hält die Tabakfabrik für „die perfekte Kulisse“ für dieses Stück, das ihrer Meinung nach „urbanen Zeitgeist vermittelt“. Christian Pichler fand im Neuen Volksblatt die Führungen durch Teile der Fabrik „gut geflunkert“, während Karin Schütze in den OÖ. Nachrichten von ihrem „Rundgang durch die Linzer Tabakfabrik“ berichtet: „Ungeahntes ist hier geschehen, Brutales, wovon die bröckelnde Fassade zeugt, Skurriles, Geheimnisse, die einzig 16 Jugendliche aus Wien, Graz und Linz kennen. Ihre eigenen Geschichten erzählen sie, später, im Magazin.“ Sie führt dann noch genauer aus: „Bespielt wird der gesamte Raum des alten Magazins. Kraft und Energie der Sprache entladen sich in Sprechchören. Eine Fahrt mit der Straßenbahn vereint drei Städte und ihre Haltestellen als Choreografie, während die Stadt „vorbeirauscht“.“
Weiters hebt diese Besprechung den ungewöhnlichen Entstehungsprozess des Stücks hervor: „Für das Gemeinschaftsprojekt dreier Theater haben die Jugendlichen die Städte Wien, Graz und Linz besucht, ihre Bewohner beobachtet, ihrem urbanen Sound gelauscht und sich zu ihren Texten über das Verschwinden und Verlieren inspirieren lassen. […] Geschichten, die sie gemeinsam mit dem Regie-Trio Corinne Eckenstein, Claudia Seigmann und Manfred Weissensteiner zu szenischem Leben erwecken, mit Tempo, Dynamik und Inbrunst.“ Die Kronen Zeitung fasst zusammen: „…es wechseln sich rasche Tanzeinlagen mit intimen Geständnissen der Stadtkinder ab, die die ambivalente Haltung gegenüber genau diesem Stadtkinder-Dasein zum Ausdruck bringen.“
Während die Krone bescheinigt: „Talent und Leidenschaft der NachwuchsschauspielerInnen waren beeindruckend“, geht der Text in den OÖ. Nachrichten noch einen Schritt weiter: „Eineinhalb Stunden sprudelt eine Quelle der Kreativität. Wohin der Fluss der Zeit die Jugendlichen tragen mag? Zum Abschluss verfasst jede, jeder einen Brief an sein zukünftiges Ich. Was wird in zehn Jahren sein? Das zu erfahren, vielleicht in einer Fortsetzung, im Jahr 2023, wär’ schön!“ – Eine sehr feine Idee, die wir gerne die nächsten Jahre weiterspinnen!
Foto © SCHÄXPIR, Reinhard Winkler
P.S.: Wir freuen uns, wenn Sie/Du diese Rückschau durch eigene Eindrücke von einer der StadtRAUSCHEN-Aufführungen in Form eines Kommentars (s.u.) zu diesem Artikel ergänzen würden/würdest.