European Cultural News
european-cultural-news.com, Elisabeth Ritonja
Die Welt ist ein unfairer, wunderschöner Ort
Wen oder was hast du 2016 neu kennengelernt? Bei welchem sportlichen Ereignis hast du mitgefiebert? Wo warst du 2016 auf Urlaub? An welches Ereignis kannst du dich noch genau erinnern? — Schon im Foyer dürfen sich die in Gruppen eingeteilten Zuseherinnen und Zuseher anhand von Fragen auf Kärtchen selbst Gedanken machen, woran sie sich eigentlich erinnern und kommen darauf, dass das, was sie persönlich erlebt haben, spontaner aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann als durch Medienereignisse kommunizierte Vorkommnisse.
[…] Gekonnt wechselt [später] der Chor, ausgestattet mit kleinen Choreografien, mit den Auftritten der Profis ab. Im abgedunkelten Raum erhält der Auftritt Letzterer durch kleine Taschenlampen, mit denen sie sich selbst beleuchten, eine zusätzliche Dramatik. Dafür sorgt auch der höchst subtil eingesetzte Sound von Bernhard Fleischmann. Zurückhaltend dort, wo er poetischen Aussagen einen zusätzlichen Feinschliff verleiht, spannend da, wo die dramatischen Ereignisse die Jugendlichen an unserer Welt schier verzweifeln lassen. Die Musik drängt sich dabei niemals in den Vordergrund, sondern unterstützt die unterschiedlichen emotionalen Stimmungen passgenau.
Kulturwoche
Kulturwoche.at, Manfred Horak
Was vom Gestern übrig bleibt
[…] An manchen Stellen glaubt man sich mitten in einem Stichwortverzeichnis, aber es steckt doch weitaus mehr dahinter, auch Dank des Quartetts Cristina Maria Ablinger, Wolfgang Fahrner, Daniela Graf und Sarah Scherer, das die gebündelten Gedanken nuancenreich und pointiert erzählt, sowie das Chor-Oktett mit den szenisch dargestellten Tagesabläufen.
[…] Die vier Protagonistinnen erzählen von ihren Reisen und das hört sich richtig gut an, wie sie da aus ihrem Leben verschwinden, wohin es sie zieht und was sie da machen, wenn auch nur für kurze Zeit, bis der Alltag wieder überhand nimmt. Trotz allem, was 2016 in der Welt passierte, hält die positive Lebenseinstellung die Oberhand., denn merke: „We can beat them / For ever and ever / We can be ‚Heroes‘ / Just for one day / What you’d say?“ //
junge kritik
jungekritik.com, Timon Mikocki
Logbuch 2016
[…] Niemand weiß, wie’s weitergeht. Man muss bereit sein, zu werden. Das ist Konsens. Und die Frage, wieso immer mehr und mehr passiert. Dazwischen Freizeitalltag am Übergang von der Schule ins Studium. Als kleines Gegengewicht auch Freudvolles. Nur subjektiv Bedeutendes neben Weltveränderndem.
Mehr ist es nicht und mehr braucht es nicht, um die Fassungslosigkeit zu erzeugen, die Jugendliche beim Umgang mit diesen Ereignissen ergreifen muss. Wenn schon Erwachsene oft überfordert mit dem medial verbreiteten Weltgeschehen sind, wie verdammt nochmal sollen dann Heranwachsende das alles verarbeiten? Eine Möglichkeit: Aufschreiben. Und das haben zwölf junge Menschen aus Graz, Linz und Wien getan. Claudia Seigmann hat aus den Tagebüchern sorgfältig und schnörkellos ein Stück angeleitet. Es braucht nicht viel mehr als überzeugende PerformerInnen, simple Gestaltung und Gleichmäßigkeit, um seine Stärke sichtbar zu machen: Wahrhaftigkeit. [Es] packt einen der Ernst dieser durch die Köpfe der Jugendlichen vermittelten Chronik. Gut getroffen wird die Lebensart Jugendlicher. Und schön temperiert und portioniert ist der Text. Betroffen verlässt man das Theater.
Letzte Gelegenheit!
Die letzten Aufführungen dieser Produktion:
Jänner 2018
Montag 21., 11:00
Dienstag 30., 11:00 & 19:30
Mittwoch 31., 11:00 & 19:30
Februar 2018
Donnerstag 01., 11:00
DSCHUNGEL WIEN
Theaterhaus für junges Publikum
MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Dauer ca. 80 Minuten
Altersempfehlung Das Stück ist für die Alterskategorie 13+ und eignet sich, wie die bisherigen Vorstellungen gezeigt haben, hervorragend für Oberstufenklassen.
Kartenreservierung dschungelwien.at // tickets@dschungelwien.at // 01/522 07 20 20
Für die Abendvorstellungen empfehlen wir dringend eine Reservierung!
Alles zum Projekt
Einen kurzen Infotext, unsere KooperationspartnerInnen und das Team der Uraufführung findet ihr hier. Eine Premierenkritik und die Jurybegründung zum STELLA17 gibt’s hier nachzulesen. Den Trailer zum Stück und die Crew der Wien-Spielserien beinhaltet diese Seite.